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Schweinbarther Kreuz wird zur Innovationsregion mit deutlich verbessertem Mobilitätsangebot

LR Schleritzko: Rücken öffentlichen Verkehr näher an die Menschen, schaffen bessere Angebote und entlasten Klima deutlich

St. Pölten (OTS/NLK) - Niederösterreichs Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko konnte heute den Vertreterinnen und Vertretern der Region „Schweinbarther Kreuz“ im Weinviertel neue und bessere Mobilitätsangebote präsentieren. Diese wurden geplant, da die bestehende Bahnlinie von den ÖBB eingestellt wird. „Mit den heute abgestimmten Plänen bringen wir den Öffentlichen Verkehr näher zu den Menschen, wir schaffen bessere Angebote für die Pendlerinnen und Pendler und entlasten unser Klima deutlich. Wir machen damit das Schweinbarther Kreuz zur Innovations-Region in Sachen Mobilität“, fasste Schleritzko bei einer anschließenden Pressekonferenz zusammen. „Das erreichen wir durch ein attraktives Bussystem, die Errichtung eines Mobility-Labs in der Region und indem wir hier Niederösterreichs erste E-Bus-Region entwickeln.“

Herzstück der Neuerungen ist die Einführung eines neuen Bussystems im September 2019. „Der Bus bringt einiges an Vorteilen. Wir starten früher, enden später und haben unter Tags mehr Angebot“, so der Landesrat. Während der Woche wird es zwischen 4.30 und 22.30 Uhr einen Halbstundentakt zwischen Wolkersdorf und Raggendorf, bzw. zwischen Raggendorf, Matzen und Gänserndorf geben. Am Wochenende verkehren diese Linien von 6 bzw. 7 bis 22 Uhr im Stundentakt. Ganzwöchig im Stundentakt unterwegs sind die Busse zwischen Bad Pirawarth und Raggendorf. Ein ganz neues Angebot ist der Stundentakt zwischen Raggendorf, Schönkirchen und Gänserndorf.

Neben den besseren Taktungen im Vergleich mit dem Bahnangebot, bringt das Bussystem einen weiteren Vorteil. „Wir wissen, dass die Zahl der Nutzer von öffentlichen Verkehrsangeboten mit der Entfernung zur nächsten Haltestelle zusammenhängt. Wer zu lange gehen muss, der wählt eher das Auto. Und wer das Auto wählt, bleibt oft nicht bei Park&Ride-Anlagen stehen, sondern legt den ganzen Arbeitsweg damit zurück“, erläuterte Schleritzko. „Mit dem Bus gelingt es uns, die Zahl der Menschen, die innerhalb von 500 Meter zu ihrem Wohnort eine Haltestelle finden, von bislang 4.800 auf 13.600 fast zu verdreifachen.“

Eine weitere Verbesserung im Bussystem ist für Herbst 2020 geplant. Dann tritt die geplante Neuordnung des Bussystems für die Region Weinviertel Ost in Kraft, von dem auch die Region Schweinbarther Kreuz profitiert. „Wir können nicht nur 1,1 Millionen Buskilometer mehr anbieten, wir schaffen auch ganz spezielle Angebote auf Wunsch der Region“, so Schleritzko. Eingeführt wird etwa ein Theaterbus, der den Kulturbegeisterten ein Heimkommen nach dem Theaterbesuch ermöglicht. Der sogenannte Talentebus soll die Schulen der Region noch besser anbinden, speziell das Gymnasium Deutsch-Wagram.

Eine weitere Neuerung wird Ende 2021 Realität. „Wir machen das Schweinbarther Kreuz zur ersten E-Bus-Region in Niederösterreich. Dafür errichten wir etwa in Wolkersdorf, Gänserndorf und im Gebiet von Bad Pirawarth eigene Ladeinfrastruktur. So wird die Region Innovations-Leader und Vorbild für die weitere Verkehrsentwicklung im Land“, berichtete Schleritzko.

Waren auf der Bahnstrecke bislang Dieselloks aus den 80er-Jahren ohne Partikelfilter unterwegs, kann der ökologische Fußabdruck deutlich reduziert werden. „Im ersten Schritt können wir etwa 170 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Mit der Umstellung auf die E-Busse wird sich dieser Wert auf 830 Tonnen CO2-Einsparung pro Jahr erhöhen. Das schaffen wir, obwohl das Angebot in der Region Schweinbarther Kreuz von 450.000 Kilometer auf 1,5 Millionen Kilometer jährlich wächst“, führte der Landesrat weiter aus. Die Einsparungen entsprechen etwa dem Effekt eines Umstiegs von 415 Benzin-Autos auf Elektro-Autos.

All diese Maßnahmen werden von einem neu eingerichteten Mobility-Lab begleitet, in welchem Gemeinden, Land und Verkehrsverbund zusammenarbeiten. „So schaffen wir es das Angebot laufend zu optimieren und die Innovationsregion Schweinbarther Kreuz zu festigen“, so Schleritzko.

Der Vorsitzender des Regionalverbands Weinviertel, LAbg. Bgm. René Lobner, begrüßte die Pläne des Landes. „Was wir brauchen ist das beste Verkehrsangebot und nicht das Angebot mit dem vermeintlich besseren Image. Genau das erreichen wir mit dem neuen Bussystem“, so Lobner. Er verwies auf geplante Informationsveranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürger, die von den Neuerungen profitieren werden. Diese finden am 9. April in Groß-Schweinbarth bzw. am 12. April in Prottes statt.

Der Bürgermeister von Bad Pirawarth Erich Hofer berichtete von Sorgen, die es nach den vielen Diskussionen rund um das Schweinbarther Kreuz gab. „Heute haben wir sogar ein besseres Angebot erreicht. Das neue System bringt die Bürgerinnen und Bürger und den öffentlichen Verkehr näher zusammen, was den Bus deutlich attraktiver macht. Gerade auch die Spätverbindung aus Wien und die bessere Anbindung der Schulen in der Region sind ein echte Verbesserungen für die Bevölkerung“, hielt Hofer fest.

Erfreut zeigte sich der Bürgermeister, der schon bislang ein Treiber von E-Mobilität in der Region war, über den Einsatz von E-Bussen. „Wir gehen hier einen wichtigen neuen Schritt.“

 

 

Quelle: ots.at

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